BVE
Jahresbericht
stage image
Handlungsfeld: Wirken
Juni 2025

Der Strom vom eigenen Dach

Der BVE baut seine nachhaltige Energieversorgung weiter aus – mit Photovoltaik (PV). In der Wohnanlage am Grandweg in Lokstedt entsteht derzeit eine umfangreiche Anlage. Voraussichtlich ab Juni 2025 werden dort insgesamt 474 Module auf 13 Teilflächen installiert. Nach Abschluss der Arbeiten sollen 143 Wohneinheiten direkt von dem selbst erzeugten Strom profitieren. Für die Bewohnerinnen und Bewohner bedeutet das: ein günstigerer Stromtarif und eine umweltschonende Erzeugung, die zumindest teilweise direkt vor Ort stattfindet. 

Das Modell, das der BVE nutzt, heißt Mieterstrom. Die Grundidee: Der Strom, der durch die Photovoltaikanlagen erzeugt wird, wird nicht ins öffentliche Netz eingespeist, sondern direkt an die Mieterinnen und Mieter verkauft. Diese zahlen dafür einen vergünstigten Tarif: mindestens zehn Prozent unter dem Grundversorgungspreis in der Region. Das Mieterstrommodell fasst der BVE für seine Mitglieder unter dem Label BVE Eco+ zusammen.  

Der Strom vom eigenen Dach kann üblicherweise nicht den gesamten Verbrauch eines Mehrfamilienhauses decken. Durchschnittlich lassen sich etwa 30 Prozent des Bedarfs in einer Wohnanlage mit Photovoltaik erzeugen, der restliche Strom kommt als Ökostrom weiterhin wie gewohnt aus dem Netz. Die Energieversorgung bleibt also zu jedem Zeitpunkt zuverlässig und stabil. 

Ein weiterer Vorteil liegt in der Planungssicherheit: Wenn ein Teil des Stroms direkt im Gebäude produziert wird, sind die Nutzerinnen und Nutzer weniger stark von Preisschwankungen am Energiemarkt betroffen. »Mit dem Mieterstrommodell bringen wir die Energiewende direkt zu unseren Mitgliedern. Davon profitieren sie finanziell und wir schonen gleichzeitig die Umwelt«, sagt Sabrina Karger, die im PV-Team des BVE arbeitet und sich um Verträge, Partnerschaften sowie die Pilotprojekte kümmert. 

slide image 1

Ideale Voraussetzungen am Grandweg 

Die Wahl des Grandwegs als erstes großes Projekt ist kein Zufall. Die dortigen Gebäude bieten gleich mehrere günstige Voraussetzungen für eine Photovoltaikanlage. Die Dächer sind statisch belastbar, ausreichend groß und geeignet für die Ausrichtung der Module in die sonnenreichen Himmelsrichtungen. Hinzu kommt ein weiterer technischer Vorteil: Die Dächer sind begrünt. Was auf den ersten Blick wie eine gestalterische Maßnahme aussieht, hat eine spürbare Wirkung auf die Leistung der Photovoltaikanlage. »Gründächer und Photovoltaik ergänzen sich ideal«, erklärt Sabrina Karger. »Die Pflanzen sorgen für eine natürliche Kühlung der Dachflächen, was die Effizienz der Solarmodule erhöht.« 

Der Betrieb der Anlage erfolgt in Zusammenarbeit mit Green Planet Energy, einer Tochtergenossenschaft von Greenpeace. Das Unternehmen übernimmt nicht nur die Lieferung und technische Umsetzung, sondern ist auch für die Wartung und Abrechnung zuständig. So wird sichergestellt, dass die Haushalte dauerhaft eine funktionierende und nachhaltige Stromversorgung haben. Vor dem Baustart werden die Mitglieder umfassend über das Projekt und das Mieterstrommodell informiert. Für Fragen rund um die Baustelle, Tarife oder Verträge steht der Partner Green Planet Energy zuverlässig zur Verfügung.  

slide image 1

Es geht weiter  

Die Anlage am Grandweg ist der Auftakt für eine Reihe weiterer Mieterstromprojekte. Auch im Pergolenviertel am Feldahornweg sowie im Efeuweg und der Mitte Altona sollen künftig Photovoltaikanlagen auf den Häusern des BVE entstehen. Dafür arbeitet der BVE nicht nur mit Green Planet Energy, sondern auch mit der Einhundert Energie GmbH zusammen. Welche Gebäude konkret in Frage kommen, prüft der BVE anhand eines Kriterienkatalogs. Dabei spielen die statische Belastbarkeit des Daches, die technische Infrastruktur, die Verschattungssituation sowie wirtschaftliche Aspekte eine Rolle. 

Nicht jedes Gebäude ist geeignet – aber die Zahl der potenziellen Standorte ist groß. Der BVE verfolgt das Ziel, so vielen Mitgliedern wie möglich den Zugang zu kostengünstigem, vor Ort erzeugtem Strom zu ermöglichen. »Das Ziel ist es, langfristig mehr Wohnanlagen mit Photovoltaikanlagen auszustatten, um möglichst vielen Mitgliedern die Vorteile von nachhaltigem, kostengünstigem Strom zu ermöglichen«, sagt Sabrina Karger. In den Rahmenverträgen mit den Partnern wurde vereinbart, dass in den nächsten Jahren insgesamt 4.000 Wohnungen mit Mieterstrom aus Photovoltaikanlagen versorgt werden sollen.  

Die technischen Voraussetzungen sind vorhanden, erste Erfahrungen werden gesammelt – und die Rückmeldungen aus dem Grandweg zeigen, dass das Interesse groß ist. Sobald die Anlage vollständig in Betrieb ist, folgt die Auswertung. Die Erkenntnisse daraus werden direkt in die Planung der nächsten Projekte einfließen. 

Weitere Themen

Alle Artikel

Nicht gefunden, wonach Sie gesucht haben? Schreiben Sie uns gerne eine Mail.

Kontakt