BVE
Jahresbericht
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Handlungsfeld: Wirken
Juli 2025

Technisches ERP Mehr wissen, besser investieren

Wie bringt man Klimaschutz, Wirtschaftlichkeit und den Erhalt von Wohnqualität in Einklang? Der BVE geht dabei einen neuen Weg – mit einem technischen ERP-System, das den Zustand des gesamten Gebäudebestands systematisch erfasst. Das Ziel ist es, Modernisierungen im Zusammenhang mit Instandhaltungen noch gezielter planen zu können, um Investitionen effizienter zu steuern und so auch die CO-Steuerbelastung niedrig zu halten. 

ERP-Systeme sind digitale Werkzeuge zur Steuerung der wichtigen Geschäftsprozesse eines Unternehmens. In der Wohnungswirtschaft werden sie bislang vor allem im kaufmännischen Bereich eingesetzt. Der BVE nutzt zum Beispiel seit Langem das System RELion, das die Gebäudestammdaten wie die Adresse sowie Angaben zu den Mietverhältnissen und Buchhaltungsdaten enthält. Für eine zukunftsfähige Modernisierungs- und Instandhaltungsstrategie reichen diese Daten allerdings nicht aus. 

Ein technisches ERP ergänzt die kaufmännischen Informationen um zentrale bauliche und technische Merkmale – von der Fassade über die Fenster bis zur Heizungsanlage. So entsteht ein umfassender Überblick über Zustand, Alter und die voraussichtliche Lebensdauer aller relevanten Bauteile im Bestand.  

Nach einem intensiven Auswahlverfahren fiel die Entscheidung des BVE auf das System IGIS six der iwb. Ausschlaggebend dafür waren die fachliche Nähe zur Wohnungswirtschaft, die Möglichkeit zur Bestandserfassung durch erfahrene Teams sowie die technische Offenheit gegenüber dem bestehenden ERP-System RELion und weiteren Finanzplanungssystemen. Auch andere große Wohnungsunternehmen setzen IGIS bereits erfolgreich ein.  

Lebensdauer und Kostenschätzung für die wichtigsten Bauteile 

Von März bis Juni 2025 erfassten die Teams der iwb den gesamten Gebäudebestand, mehr als 960 Gebäude, mit IGIS six: Dokumentiert wurden unter anderem Dächer, Fassaden, Fenster, Treppenhäuser und Heizungsanlagen. Im System erhält jedes wichtige Bauteil eine Zustandsbewertung anhand definierter Kriterien und wird mit voraussichtlicher Lebensdauer und den zu erwartenden Erneuerungskosten hinterlegt. 

Die Erhebung erfolgt standardisiert und praxisnah – auf Grundlage von Baualtersklassen, Sichtprüfungen und anderen vorliegenden Informationen des BVE. Im Ergebnis verfügt die Genossenschaft nun über eine tragfähige Datensammlung, die in der täglichen Arbeit einfach genutzt und gepflegt werden kann. 

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Modernisierungs- und Instandhaltungsbedarf langfristig abschätzen 

So liefert IGIS six eine belastbare Grundlage für kommende Investitionsentscheidungen. Der BVE kann den Instandhaltungsbedarf auf der neuen Datengrundlage besser prognostizieren und Maßnahmen sinnvoll bündeln. So entstehen Synergien – etwa bei Dachsanierungen, die als Gesamtpaket für mehrere Gebäude gleichzeitig ausgeschrieben werden können.  

Auch energetische Modernisierungen kann der BVE so jetzt instandhaltungsgetrieben umsetzen. Das heißt: Bauteile werden nicht vorauseilend ersetzt, sondern nur dann verbessert bzw. ausgetauscht, wenn ohnehin Handlungsbedarf besteht. »Auf diese Weise reduzieren wir die CO2-Vermeidungskosten«, erklärt Jan Bernd Leffers, Leiter Projekte und strategische Bestandsentwicklung beim BVE. »Die Mitglieder profitieren also doppelt: zum einen von den Verbesserungen an den Gebäuden und zum anderen durch Kostenersparnisse bei den notwendigen energetischen Modernisierungen.“  

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